Vorstellung/Besonderheiten
Im Waldkindergarten sind die Kinder und Erzieher*innen immer draußen, sowohl im Sommer wie im Winter. Die Kinder bewegen sich im Naturraum Wald und spielen mit den Naturmaterialien, die sie vorfinden, wie Stöcke, Blätter, Rinde, Lehm und vieles mehr. Wir verzichten bewusst auf vorgefertigtes Spielzeug, was den Kindern auf wunderbare Weise ermöglicht, ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf zu lassen. Die Kinder erleben sich im Wechsel der Jahreszeiten im natürlichen Rhythmus der Natur, erleben Wandlungsprozesse und ökologische Kreisläufe hautnah und ganzheitlich. Dadurch wächst Wertschätzung, Liebe und Achtsamkeit gegenüber der Natur mit all ihren Lebewesen. Die Eltern und Familien sind eingeladen, an diesem Prozess teilzuhaben durch vielfältige Möglichkeiten der Beteiligung und des Miteinanders.
Wir verfügen über einen beheizbaren Bauwagen zur Aufbewahrung unserer Materialien und zum Mittagessen in der kalten Jahreszeit, einen Schutzraum bei widrigem Wetter, unterschiedlich "ausgestattete" Plätze im Wald, Seile, Schaufeln und Eimer, Werkzeuge wie Schnitzmesser, Sägen etc., Bücher, Malmaterialien und die unendliche Fülle der Natur!
Unsere Waldkindergartengruppe besteht aus höchstens 20 Kindern und wird von zwei Fachkräften und einer dritten Kraft begleitet.
Gut zu wissen!
Sprache - Bewegung - Kreativität und Ästehtik - Rhythmus und Rituale - Stille
Der Schwerpunkt des Waldkindergartens besteht darin, dass sich die Kinder immer draußen im Naturraum aufhalten und ohne vorgefertigtes Spielzeug umgehen. Das fördert in starkem Maße das Rollenspiel und führt zu intensiver Kommunikation, da sich die Kinder über die Bedeutung von Gegenständen und das Spielgeschehen verbal austauschen müssen. Wir pflegen die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg und moderieren Konflikte, was ebenfalls sehr sprachanimierend ist. Außerdem lieben wir es zu singen, machen Fingerspiele, sprechen Reime und Gedichte, erzählen Märchen und setzen sie auch in szenische Darstellungen um.
Im Waldkindergarten bewegen sich die Kinder vielseitig - wir können nicht anders :). Fast täglich machen wir uns auf den weg zu einem unserer Waldplätze und werden immer geübter darin, auf dem unebenen Waldboden zu wandeln. Liegende Baumstämme wollen beklettert, Bäume erklommen werden. Wir rennen, schleichen, kriechen, balancieren und vieles mehr. Gebastelt und gewerkelt wird bei uns viel. Wir schnitzen, sägen, flechten, weben. Messer, Sägen, usw. werden dabei kindgerecht eingesetzt. Wir sind von schönen Materialien umgeben: Stöcke, Wurzeln, Rinde, Federn, Samen und verbinden diese mit feiner Naturwolle. Ton finden wir in seiner ursprünglichen Herkunft, wir nutzen ihn vielfältig.
Neben täglichen Ritualen wie den Morgen- und Abschlusskreisen, der Stille und dem Lied vor dem gemeinsamen Frühstück leben wir Rituale in wiederkehrenden Märchen, Liedern, Tänzen, Singkreisen und Festen. Diese Rituale und eine feste Tages-, Wochen- und Jahresstruktur geben uns Halt und Sicherheit. Wir legen Wert darauf, die Übergangsrituale, wie etwa bei den "Wackelzähnen" zum Schulanfang hin, festlich und gemeinsam zu begehen.
Pssst. Stille ist uns wichtig! In der heutigen Zeit, in der viele von uns unter Reizüberflutung leiden und wenig ruhige Momente erfahren, nehmen wir uns mit den Kindern immer wieder Raum für Stille. Diese kurzen Momente, in denen zum Beispiel vor dem Frühstück alle still sind, erleben wir als erholsam, gemeinschaftsstiftend und kraftspendend.